In den letzten Tagen versuchte der Rechte Sektor, unter der Führung von Dmitry Jarosch, einen Attentat auf einen Politiker auszuüben, sowie öffentliche Behörden zu stürmen. Vor allem in der Westukrainischen Stadt Mukachevo, spitzte sich die Lage zu. Der Rechte Sektor setzte am Sonntag, den 12. Juli 2015, mehrere Polizeiwagen in Brand, als sie versuchten den Abgeordneten der Ukrainischen Rada (Parlament) Mikhailo Lanyo auf offener Straße zu ermorden. Drei Menschen wurden getötet (zwei von ihnen waren Mitglieder des Rechten Sektors) und dreizehn verletzt (vier von ihnen Mitglieder des rechten Sektors).
Laut Berichten wurden Barrikaden und Checkpoints vom „Rechten Sektor“ in mehreren Teilen der Ukraine und um Kiev errichtet. Rund 100 der rechtsextremen Bataillone „Asow“ und „Aidar“ haben das Verwaltungsgebäude des ukrainischen Innenministeriums in der zentralukrainischen Großstadt Poltawa umzingelt.
Das gleiche Bild spielt sich vor Rathäuser von mindestens 12 ukrainischen Großstädten und Metropolen ab, wo sich ebenfalls dutzende neofaschistische Anhänger des Rechten Sektors versammeln, Barrikaden mit Autoreifen errichten und sich in Stellung bringen, um die Regierung zu bedrohen. Auch in Kiew setzten der „Rechte Sektor“ und ihre Befürworter einen regelrechten Mob in Gange. Menschen versammelten demonstrierend sich vor dem Präsidentensitz Poroschenkos im Kiewer Stadtzentrum.
Wie auch durch das ukrainische TV bekannt geben wurde, haben tausende von den westlichen Staaten schwer bewaffnete rechtsradikale Söldner des „Rechten Sektors“ ihre Stellung an der Donbass-Front, der sogenannten ATO (Anti Terror Operation), verlassen. Das bestätigte auch der Kommandeur des 5. Bataillons des „Rechten Sektors“. Wohin die tausenden rechtsradikalen Söldner abgezogen wurden blieb unklar. Experten vermuten, dass sie demnächst Kiew erreichen könnten – samt ihrer schweren Bewaffnung.
Jeep des „Rechten Sektors“ mit tschechischem EU-Kennzeichen vom Attentats-Versuch in der Westukraine.
Dieser war auch unmittelbar an Angriffen auf Donezk in der Ostukraine beteiligt.
Ein vom „Rechten Sektor“ mit Granatwerfern zerstörtes Polizeiauto in der Westukrainischen Stadt Mukachevo.
Es scheint so, als hätte ein weiter blutiger Machtkampf in der Ukraine seinen Anfang genommen. Dmitry Jarosch, der Kopf des Rechten Sektors, forderte von Poroschenko einen Rücktritt. Er stellte ihm am gestrigen Abend ein Ultimatum, welches am 12. Juli 2015, um Mitternacht sein Ende nahm. Der Rechte Sektor, unter der Führung von Dimitry Jarosch, drohte mit dem entsenden seiner insgesamt 19 Bataillone (ca. 20.000 Mann) nach Kiew, sollte die Kiewer Regierung den Forderungen nicht nachgehen. Die Forderung des Rechten Sektors ist angeblich die Loslösung der ukrainischen Armee und der rechtsradikalen Bataillione von den Befehlen der Zentralregierung in Kiew, sowie freies Geleit für die Rechtsradikalen.